Frauengesundheit
SALVE-Ausgabe Frühling 2016

Frauengesundheit

Das Statistische Bundesamt nennt die 20 häufigsten Hauptdiagnosen der vollstationär behandelten Patientinnen in Deutschland 20081. Die Angaben sollen Grundlage für diesen Artikel sein, damit frau sich um ihr wertvollstes Gut kümmern kann - ihrer Gesundheit.

Die vollstationäre Aufnahme, der insgesamt 9.544.617 Frauen, führt als erstes „Neugeborene“ an. Neben dem „Dammriss unter der Geburt“ ist dies ein besonderes Thema, das bereits in der Frühlingsausgabe 2015 angesprochen wurde.
Auf Rangliste Nummer zwei steht die Herzinsuffizienz, was eine mangelnde Auswurfleistung des Herzens meint und viele Hintergründe haben kann. Gemeinsam mit Bluthochdruck, Brustenge (Angina pectoris), Vorhofflattern /-flimmern, Arteriosklerose, koronarer Herzkrankheit bis hin zu Infarkten, soll dieser Zusammenhang in der nächsten Ausgabe gesondert besprochen werden - zumal dies für Frauen und Männer gleichermaßen bedeutsam ist. Vorab könnt ihr euch den Artikel „Herz-/Kreislauferkrankungen in der Naturheilpraxis“ aus der Frühlingsausgabe 2014 im Archiv der Internetseite durchlesen (die Druckversion ist vergriffen).

Tumore

Zunächst einmal muß zwischen einer „einfachen“, ungeklärten Schwellung (lat. ‚tumor‘, bzw. ‚struma‘ Drüsenschwellung) und bösartigem Krebs unterschieden werden. Eine Beule am Kopf ist also medizinisch genauso ein Tumor, wie der ertastete Knoten in der Brust. Ein malignes, bösartiges Geschehen liegt nach onkologischer Definition vor, wenn die Neubildung

  • ins umliegende Gewebe einwächst (infiltrierend),
  • dieses zerstört (destruierend) und
  • Metastasen bildet.

Eine bösartige Neubildung der Brustdrüse (Mamma) zeichnet sich in fortgeschrittenen Stadien durch tastbare Knoten, Schmerzen, Sekretion, Lymphknotenschwellung in der Achselhöhle, Einziehung der Haut, Apfelsinenhaut, Größenzunahme (der Brust) und Lymphödem des gleichseitigen Armes ab. Die trockene Aufzählung nach dem Schulbuch gibt gleichermaßen Grund zur Vorsorge, zeigt aber auch einen zeitlichen Verlauf.
Die Vorsorge liegt in der regelmäßigen Selbstabtastung nach folgendem Schema:

  1. Betrachtung vor dem Spiegel mit locker herabhängenden Armen. Auf asymmetrische Veränderungen (Größe, Form; auch der Brustwarzen) achten!
  2. In gleicher Pose die Arme mehrmals gleichmäßig nach oben heben. Auf Einziehungen (Brustwarzen und auch unterer Bereich), Dellen, Schatten achten.
  3. Einteilung in vier Quadranten und Beginn der sanften Abtastung mit der gegenüberliegenden Hand im inneren, oberen Quadranten (Brustbein) nach außen. Mit der Routine kommt das Feingefühl für das Gewebe und dessen Veränderung.
  4. Nach Abschluß der Runde, den Arm auf etwas über Schulterniveau anheben, mit drei Fingern aus der Achsel streifen und den Arm dann fallen lassen. Gesunde Lymphknoten sind dezent druckschmerzhaft und gut tastbar. Auf besonders große, unverschiebliche, nicht schmerzhafte Knoten achten!
  5. Teil 3 und 4 im Liegen wiederholen. Eine Mammographie ist kritisch zu betrachten, da die Einwirkung von Röntgenstrahlen Krebs auslösen kann. Zudem ist das Frühstadium aufgrund der geringen Größe nicht darstellbar.

Ein gefundener Knoten soll noch kein Grund dafür sein, sich der Angst hinzugeben. Veränderungen des Gewebes während des Zyklus, dem Stillen, der Menopause, oder eine mögliche Endometriose können sich ebenfalls dahinter verbergen. Im Zweifelsfall einen Arzt, oder Heilpraktiker konsultieren! Die oft vorgeschlagene Biopsie ist auch kritisch zu hinterfragen, da das Risiko der Metastasierung höher getrieben wird. Alle apparativen Techniken können die gesunde, eigenverantwortliche Selbsteinschätzung nicht ersetzen, oder verbessern.
Positiven Einfluß hat das Stillen und vegetarische Ernährung, negativen gestagen- und östrogenhaltige Medikamente v.a. in Kombination mit Rauchen, sowie Übergewicht.

Weiter in der Liste findet der gutartige Tumor der Gebärmutter (Uterus) einen Platz. Mit der Selbstuntersuchung wird es hier etwas schwieriger, die Selbsteinschätzung bei gutem Kontakt mit sich selbst kann aber überfrequentierte Arztbesuche verlängern.
Mögliche Symptome:

  • (massiv) verstärkte und/oder verlängerte Regelblutung
  • Zwischenblutungen
  • bei größeren Blutverlusten kann es zur Blutarmut (Anämie) kommen, mit Müdigkeit, Abgeschlagenheit, (Schleimhaut)Bläße, Herzrasen etc.
  • Druck-, Fremdkörpergefühl, Schmerzen im Unterleib
  • Verstopfung, Beschwerden beim Wasserlassen bei großen Tumoren
  • Beschwerden beim Sex
  • Kreuzschmerzen und ausstrahlende Schmerzen in die Beine
  • Komplikation: heftigste Bauchschmerzen (akutes Abdomen) bei Stildrehung des Tumors

Die Naturheilkunde kennt viele Therapiemethoden Tumore und Krebs zu begegnen. Insbesondere möchten wir auf die Artikel „Salvestrole - Natürlich gegen Krebs“ aus der Frühlingsausgabe 2015 und „Neue Wege zur Gesundheit bei Krebs“ aus der Winterausgabe 13/14 hinweisen.

Gallensteine

Davon sind besonders Frauen betroffen. Labortechnisch wird hier die Übersättigung mit Cholesterinen angegeben, die zur Steinbildung führt. Galle will fließen und wird durch fettreiche Nahrung zur Ausschüttung angeregt. Haben sich Steine durch mangelhafte Entleerung gebildet, können diese den Abfluß behindern - ein Teufelskreis. Typischerweise kommt es dann zu Koliken (nach fettreichem Essen), d.h. anfallsartigen Schmerzen im rechten Oberbauch. Betroffene berichten oftmals von Ausstrahlung in die rechte Schulter und den Rücken. Der Gallebereich ist druckschmerzhaft und Völlegefühl, Erbrechen, Appetitlosigkeit, Blähungen und Schweißausbrüche können dazu kommen.
Staut sich die Galle in den Körperkreislauf zurück kommt es zur Gelbsucht mit Erhöhung der Leberwerte und bräunlicher Verfärbung des Urins. Fehlt die Galle im Darm resultiert ein heller Stuhl.
Diagnostisch sollten die typischen Symptome und die Ultraschalluntersuchung völlig ausreichen.
Bei bekannter Disposition sollte eine frühzeitige Therapie eine OP und dergleichen überflüssig machen. Allein die Pflanzenheilkunde kennt viele Spezifika für Leber und Galle. Die Mariendistel schützt die Leberzellen und Artischockenblätter, Curcumawurzelstock, Erdrauchkraut, javanische Gelbwurz, Löwenzahn, Rettich und Schöllkraut regen am Stärksten die Galle an (um nur einige zu nennen).

Weitere Erkrankungen

Auffallend sind Arthrosen des Kniegelenkes (Gonarthrose) und des Hüftgelenkes (Koxarthrose). Dazu die Fraktur des Oberschenkelknochens, sowie Rückenschmerzen, und die Fraktur des Unterarmes. Dauerhafte Überlastung gepaart mit hormonbedingter Osteoporose dürften hier der Hintergrund sein. Therapeutisch ist dem schwer beizukommen. Ein gesunder Lebenswandel mit bewußtem Umgang der Schwachpunkte, z.B. durch Homöopathie oder TCM, dürfte langfristig die besten Aussichten bringen. Dazu kommen Physiotherapie, Osteopathie und Einflußmöglichkeiten der Pflanzenheilkunde (siehe dazu „Gibt es pflanzliche Hormone zur sog.„Hormonersatztherapie“?“ in der Winterausgabe 13/14).

Der Mensch ist ein soziales Wesen und kann sich anvertrauen, damit es nicht zur Flucht in psychische und Verhaltensstörungen durch Alkohol, oder Ohnmacht und Kollaps kommen muß. Dies ist ein besonders zugängliches Gebiet für psychotherapeutische Behandlungsweisen, zu der im ganzheitlichen Sinn auch die Homöopathie zählt.
Der Typ-II-Diabetes ist ein sehr umfangreiches Thema und wird weitere Artikel füllen.

1 www.bmg.bund.de/fileadmin/redaktion/pdf_infografiken/Infografik_hauptdiagnosen_frauen.pdf